Alle Artikel

Digitale Tourensuche – Fluch und Segen?

Wie schön ist es, wenn man in ein Gebiet fährt, das man nicht kennt und sich für den Aufenthalt dort einfach und unkompliziert Ideen und Vorschläge für mögliche Ausflüge einholen kann!
Das kann in einer neuen Ecke vom Heimatland, für ein Wochenende mit der Männer-Runde genauso wie für den Urlaub auf einer unbekannten Insel sein.

Sobald die Region ausgewählt ist, beschäftigt man sich dann mit den möglichen Aktivitäten:

Was soll denn gemeinsam oder alleine unternommen werden?

  • Skitouren im unbekannten Terrain (hier ist der Hangneigungslayer ein unverzichtbares Planungsinstrument, seit es die digitalen Tools gibt)
  • eine Fernwanderung mit Reservierung der Hütten gleich vorab
  • oder auch die schnelle Radtour für den Nachmittag nach der Fortbildung in einem anderen Bundesland sind nur ein paar Anlässe, wo uns digitale Tourenportale als Quelle dienen.

Bei all diesen Möglichkeiten und folglich potenziellen Zielen muss man jedoch folgende Punkte beachten:

  • Bin ich dieser Tour konditionell und von den Ansprüchen der Tour gewachsen? (besonders bei langen Etappen oder keine Möglichkeit der Einkehr)
  • Kann ich das auch von meinen Begleitern sagen?
    Kennen wir uns so gut, daß ich die Planung für alle mit gutem Gewissen durchführen kann, ohne mich oder uns als Team zu gefährden?
  • Eine Tour ist nicht dieselbe Tour, wenn sie bei Schlechtwetter durchgeführt wird!
    Die Schwierigkeit erhöht sich etwa durch Feuchtigkeit (rutschiges Gras und Felsen) unheimlich – von Nebel und Sturm gar nicht zu sprechen!
  • Es gibt auch lokale Gefahren, die ev. in der Tourenbeschreibung nicht auftauchen – etwa, weil sie der Autor der Tour selbst nicht kennt.
    (wie etwa Dolinen oder Starkwinde an Pässen)
  • Gibt es lokale Sperrungen oder Gepflogenheiten, die ev. nicht im Tourenportal einsichtig sind und doch eingehalten werden sollten? (Jungwuchsflächen nicht zu betreten sowie im Winter sich auf den gängigen Skitouren-Routen zu halten, um den Wald und seine Bewohner nicht zu stören. Besitz- und Nutzungsverhältnisse sind gerne auch vor Besuch eines Klettergartens abzuklären! )
  • Und weiters gilt es natürlich immer, die Qualität der Tourenvorschläge zu hinterfragen.
    Dies bedeutet, daß man sich selbst ein Bild der gewählten Tour machen sollte, ob diese den persönlichen Anforderungen und Grenzen entspricht und dies ggfs. mit einem Experten nochmal abspricht.
    Eine Möglichkeit, die Quantität der Tourenvorschläge in Qualität einzugrenzen, haben wir bereits hier vorgestellt.

Mit Herz und Hirn ausgewählt und vorbereitet ist die digitale Tourenplanung eine Bereicherung – hinsichtlich Vorfreude und der dann verbrachten Zeit am Berg.

In dem Sinn wünschen wir hiermit nochmals viel Freude beim Planen Eurer nächsten Tour!