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Hitzewelle: 5 Tipps für heiße Tage in den Bergen

In den Sommermonaten haben wir die Chance, etwas nachzuholen, was wir im Winter oft vermissen: Sonne zu tanken.
Wie bei allem kommt es dabei auf das richtige Maß an, denn Sonne, vor allem die gefährliche UV-Strahlung, kann unsere Haut nachhaltig schädigen. Das ist besonders für Bergsportler*innen relevant, da wir uns zum einen häufig und lange der Sonne aussetzen und zum anderen die Intensität der Sonne bekanntlich in der Höhe stark zunimmt – genauer gesagt: Um 15 Prozent alle 1000 Höhenmeter.. Im Hochgebirge reflektiert Schnee zudem bis zu 90 Prozent der ankommenden Strahlung. Deshalb ist es für uns wichtig Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, wenn wir unterwegs sind. Wir haben 5 Tipps für den Bergsommer für euch.

1. Früh starten und gut planen

Die Hälfte der schädlichen UV-Strahlung, die täglich von der Sonne auf die Erde strahlt, erreicht uns in den Mittagsstunden zwischen 11 und 13 Uhr. Bis 15 Uhr ist besondere Vorsicht geboten. Bewölkung bietet nicht immer ausreichend Schutz, bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung durchdringen Wolken (Infos zur UV-Strahlung). Deshalb lohnt es sich früh zu starten. An sehr sonnigen Tagen ist es außerdem ratsam, wo immer möglich Schatten aufzusuchen. Eventuell ist es dafür erforderlich, schon bei der Planung einer Tour den Sonnenstand, die Ausrichtung des Hangs und das Gelände zu berücksichtigen.

2. Wetter beobachten

Sommerzeit ist Gewitterzeit – gerade Wärmegewitter kommen in den Bergen nicht nur häufiger und dann meist auch heftiger vor, sie treten dazu noch sehr lokal und spontan auf, so dass sie schwer vorherzusagen sind. Aus diesem Grund ist das Einholen des Bergwetterberichts unverzichtbar! Auf der Tour sollte dazu immer genau das Wetter beobachtet werden. Quellwolken sind erste Warnzeichen, seht ihr am Himmel dann eine deutliche Amboss Wolke oder hört schon den ersten Donner, solltet ihr schnell reagieren. Das Wissen um wichtige Verhaltensregeln bei Gewitter ist essenziell; gerade für längere Touren auch Notabstiege bei der Planung berücksichtigen.

3. Bekleidung anpassen

Nicht nur im Winter ist Funktionskleidung ein wichtiger Begleiter in den Bergen – auch im Sommer kann die richtige Bekleidung helfen die Haut vor Sonne zu schützen und den Kreislauf bei heißen Temperaturen zu entlasten. Funktionskleidung sollte dabei übermäßige Feuchtigkeit ableiten und Temperaturunterschiede ausgleichen. Spezielle Sonnenschutzkleidung ist nach ÖNORM geprüft – ob Synthetik oder Naturmaterial ist eine Geschmacksfrage. Tipp: An ein Wechselshirt denken und für die Gipfelpause auch an heißen Tagen zumindest einen Windschutz einpacken.

4. Sonnenschutz benutzen

Natürlich ist eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Sonnenschutzfaktor selbstverständlich. Exponierte Köperstellen wie Gesicht, Nacken, Arme usw. haben besondere Aufmerksamkeit verdient. Nachcremen ist wichtig, speziell wenn ihr stark schwitzt und häufig euer Gesicht trocknet. Kleidung ist wie erwähnt die einfachste Art, sich vor der Sonne zu schützen. Außerdem sind Kopfbedeckung und Sonnenbrille ratsam. Sollte es doch einmal zu Sonnenbrand kommen, hilft luftige lockere Kleidung. Bei Sonnenschäden, wie Hitzeschlag oder Sonnenstich, sollte nach Möglichkeit viel getrunken und ausreichend gekühlt werden. Bei starken Kreislaufstörungen oder Atembeschwerden ist ein Notruf (112) abzusetzen (Infos zu erster Hilfe bei Sonnenschäden). Tipps und Infos zum richtigen Umgang mit Sonne gibt es hier.

5. Trinken, trinken, trinken

Wie wichtig das Trinken gerade an heißen Tagen ist, lässt sich wahrscheinlich gar nicht genug betonen: Verspüren wir Durst, haben wir eigentlich schon zu lange gewartet. Besser wäre, es gar nicht erst bis zum Durst kommen zu lassen und ganz regelmäßig immer wieder kleine Mengen zu trinken. Am besten Wasser. Oder auch isotonische Getränke. Dazu bietet es sich an, regelmäßig kurze Pausen in die Tour einzubauen – um zu trinken, etwas zu essen, aber natürlich auch um sich zu regenerieren.

Weitere Informationen und Wissenswertes findet ihr übrigens auch in der ersten Ausgabe von bergundsteigen dieses Jahres.

Euer alpenvereinaktiv-Team