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Nach dem Urlaub ist vor der Tour – Ein Rezept zum Touren veröffentlichen

Touren veröffentlichen nach Rezept

Der Sommerurlaub nähert sich allmählich dem Ende, für viele sind die Erlebnisse noch frisch und für manche ist der Urlaub bereits eine lauwarme Erinnerung die sich im Hinterkopf dreht, während man müde im Sessel hängt und in die Leere starrt. Dabei erinnert man sich vielleicht an die tolle Bergtour die man im Urlaub gemacht hat. Der Aufstieg war anstrengend, aber die Aussicht phänomenal und außerdem war sonst niemand unterwegs. Das ist der Moment, in dem man sich entschließen sollte, eine Tour auf alpenvereinaktiv.com zu erstellen. Aber was gehört zu einer guten Tour dazu und was sollte man beachten?

Tourenplanung und Kulinarik gehen gut zusammen. Egal ob man kocht, plant oder veröffentlicht, ein Rezept hilft das wichtigste zu beachten. Foto: Corinna Eber

Touren schreiben ist wie Kochen

Ähnlich wie beim Kochen beginnt eine gute Tourenbeschreibung bereits mit den Zutaten. Denn nur wer mit einer hohen Qualität beginnt, kann am Ende ein gutes Ergebnis erwarten. Am besten zeichnet man während der Tour bereits einen GPS Track auf. So sieht man gleich auf welchem Waldpfad man gelaufen ist und welche Abzweigung man genommen hat. Um unterwegs Akku zu sparen kann man die Tour aber auch ganz einfach im Tourenplaner nachzeichnen. Als nächstes braucht man einen Aussagekräftigen Titel. Im Idealfall enthält der Titel Ausgangspunkt, Wegverlauf und Ziel z.B. Übergang von der X-Hütte über die Y-Scharte zur Z-Hütte. In der Kurzbeschreibung kann man dann kurz und knapp die Charakteristik der Tour beschreiben, Stichwörter wie „anspruchsvoll“, „landschaftlich schön“, „leichte Orientierung“, „ausgesetzt“ oder „tolles Gipfelpanorama“ können hier gut untergebracht werden.

Der Hauptgang

Im nächsten Abschnitt, der Beschreibung wird die Charakteristik der Tour genauer beschrieben. Hier kann man auf landschaftliche Besonderheiten eingehen oder den technischen Anspruch hervorheben. Das Kernstück der Tourenbeschreibung, sozusagen der Hauptgang, ist die Wegbeschreibung. In dieser Rubrik wird der Wegverlauf Stück für Stück beschrieben. Idealerweise werden die Wegnummern genannt und die Art der Wege (Schotterstraße, schmaler Steig, Waldweg…) beschrieben. So bekommen die Leserinnen einen guten Eindruck der Wege und können bereits während der Tourenvorbereitung auf schwierige Passagen achten um z.B. strategische Pausen einzuplanen. In der Regel gilt am Berg, die Tour ist erst im Tal wieder vorbei. Deshalb, unbedingt auch den Rückweg beschreiben. Dabei kann man auch auf Varianten oder mögliche Rundwanderungen verweisen. Wenn der Abstieg entlang des Aufstiegsweges erfolgt genügt meist ein kurzer Hinweis, aber im GPS Track muss der Rückweg auf jeden Fall eingezeichnet sein.

Man sagt gerne, ein Bild sagt mehr als tausend Worte… oder war es ein Blick? Fest steht jedenfalls, dass ein Text einzelne Wegstellen weniger anschaulich darstellen kann, als Fotos die vor Ort gemacht wurden. In Beschreibungen findet man häufig subjektive Formulierungen wie „teilweise steil“, „Trittsicherheit erforderlich“ oder „nicht ganz unschwierig“, aber gute Fotos vermitteln einen objektiven Eindruck mit welche Hindernissen zu rechnen ist. Auch im unübersichtlichen Gelände erleichtern Fotos die Orientierung ungemein. Wenn Wegabzweigungen schwer erkennbar sind oder Schilder fehlen hilft es mit einem Foto Klarheit zu schaffen. Die Anzahl der Fotos ist abhängig von der Länge der Tour und dem Gelände, aber einer gute Wegbeschreibung dürfen gerne 10 oder mehr Fotos angehängt werden. Außerdem sieht eine Tour mit schönen Fotos deutlich attraktiver aus, als eine Tour ohne Bilder und das Auge isst bekanntlich mit.

Wie und Wo?

Eine sehr wichtige Frage ist, wie man den Ausgangspunkt der Tour erreicht. Jede Person, die die alpenvereinaktiv.com App nutzt, kann mittels Navi schnell die Anfahrt zum Ausgangspunkt herausfinden. Trotzdem ist es wichtig, die Anreise grob zu beschreiben und auf Besonderheiten vor Ort hinzuweisen (Mautstraße, tageszeitliche Sperrungen, Fahrverbote…). Natürlich muss auch die Parksituation vor Ort beschrieben werden. Umweltverträglicher und besser für das Verkehrsaufkommen ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor Ort lässt sich oft schnell herausfinden wo die nächste Haltestelle oder der nächste Bahnhof ist. So erspart man anderen Tourengeherinnen viel Recherchearbeit und erleichtert die Anreise.

 Das Sahnehäubchen – Tourendetails anpassen

Nun gibt es noch allerhand Extras die zwar klein sind, aber wichtige Informationen beinhalten. Ein grober Überblick über die benötigte Ausrüstung und Sicherheitshinweise zu gefährlichen Stellen oder möglichen Gefahren (Altschneefelder, schwere Orientierung bei Nebel, früh aufbrechen…) sind schnell geschrieben und helfen anderen Bergsteigerinnen bei der Tourenplanung. Unter „Details“ kann der Tour noch der nötige Feinschliff verpasst werden, sozusagen die Dekoration auf dem Tellerrand. Aus den Angaben bei Technik und Kondition ergibt sich automatisch die Einstufung „leicht“, „mittel“ oder „schwer“. In diesem Zusammenhang ist besonders auf den Unterschied zwischen Bergtouren und Wanderung zu achten. Bergtouren erfordern ein deutlich höheres Maß an Orientierungsvermögen, Ausdauer und technischen Fähigkeiten als Wanderungen. Je nach Art der Tour sollte man ergänzende Angaben zur Schwierigkeit machen (UIAA, SAC Hochtouren…). Zusätzlich können „Tags“ vergeben werden mit denen man einer Tour bestimmte Eigenschaften zuschreiben kann (barrierefrei, Gipfeltour, familienfreundlich, ausgesetzt, seilversichert…). Die Auswahlmöglichkeiten variieren dabei je nachdem welche Sportart angegeben wurde.

Beim Erstellen von Touren gibt es einiges zu beachten, aber mit ein bisschen Übung findet man sich schnell zurecht und weiß worauf es ankommt. Sollten trotzdem Fragen oder Probleme auftauchen, helfen wir gerne weiter. Viel Spaß beim Ausprobieren, wir freuen uns auf eure Touren!