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Der Schnee ist da und somit auch die Lawinengefahr

Der Frühwinter und seine Tücken

Was geht noch, was geht nicht mehr und was geht schon? Die Fragen, die die aktive Sportcommunity jeden Frühwinter beschäftigen. Nach den ersten ergiebigeren Schneefällen bewegt sich die Höhengrenze der geschlossenen Schneedecke (natürlich abhängig auch noch von der Exposition) schon etwa bei 1200 m. Dementsprechend ist es nützlich bei der Tourenplanung dies vor allem bereits in der Auswahl der Tourenziele zu berücksichtigen. Im alpenvereinaktiv.com Portal oder in der App kann man nach den passenden Unternehmungen auch nach Jahreszeiten filtrieren oder generell einfachere Wanderungen in Talnähe und auf gut befestigten Wegen wählen. Mit der Tageserwärmung und wechselndem Wiedergefrieren ist es stellenweise neben Schneeauflage mit vereisten Stellen zu rechnen, auf die man bei ernsthafteren Bergtouren mit der richtigen Ausrüstung gewappnet sein sollte. Äußerst praktisch sind die Ansichten der Webcams im zusätzlichen Layer. Die ersten Schneebegeisterten waren schon im Gelände zu Fuß, mit Schneeschuhen oder auf Tourenski unterwegs, im Freeridebereich ist schon hier und da ein kleines Schneebrett ausgelöst worden, die ersten Schneeprofiluntersuchungen findet man schon auf LAWIS.

Die Lawinenwarndienste berichten über die aktuellen Bedingungen bezüglich der Lawinengefahr auf ihren Websiten. Es zahlt sich aus ihre aktuellen Blogs und Kurzmitteilungen zu verfolgen und die eigenen Aktivitäten an die mitunter schon erhebliche Lawinengefahr in der Höhe anzupassen. Denn, es heißt nicht, wenn die regelmäßige Ausgabe der Prognoseberichte noch nicht gestartet hat, dass es keine Lawinengefahr gibt! Auch bei Berg- oder Hochtouren ist es bei gewissen Stellen durch den Windeinfluss und kalte Temperaturen möglich auf ungünstig geschichtete und labile Schneedecke anzutreffen. Im Allgemeinen hilft es immer das Gelände zu betrachten und nach seiner Hangsteilheit zu beurteilen (z.B. mit dem Hangneigungslayer bis zu 10m aufgelöst für Deutschland, Österreich und Norditalien).

Schmirntal aus der Luft

Das herbstliche Schmirntal mit der leicht angezuckerten Südseite der Schafseitenspitze in den Tuxer Alpen am 15.11.2022 während der längeren Schönwetterphase vor dem ausgiebigeren Schneefallereignis vom 22.11.2022. Im Hintergrund die Zentralen Stubaier Alpen und das Wipptal. [Foto: Florian Wechselberger]

Wann fangen die Lawinenwarndienste also an ihre Lawinenlageberichte regelmäßig zu veröffentlichen? Das ist eine Frage, die jährlich nach den Verhältnissen variiert… Grob über die letzten 10 Jahre gesehen war schon verschiedenes dabei: von meist Anfang Dezember bis zu fulminanten Winteranfängen bereits mitten im November oder erst viel später mit Anfang Januar, wenn Frau Holle eben spärlich mit dem Schnee war! Im Schnitt werden dann in einer Wintersaison an die ca. 150 Lawinenlageberichte ausgegeben für die verschiedenen definierten Lawinenregionen. Über den Sommer arbeiten die meisten Warndienste an Updates und Verbesserungen von ihren Produkten, sowie Evaluierung der gewonnenen Daten. Auch für den Winter 2022/23 sind verschiedene Neuerungen und Änderungen geplant. Auf österreichischem Gebiet wurden manche Lawinenregionen feiner unterteilt um den Wintersportlern noch eine genauere Lawinenprognose zu bieten. Auch in der alpenvereinaktiv.com App sieht man die Lawinenlage dargestellt. Wir würden euch gerne im Laufe des Winters noch weitere News mit der Winter- und Lawinenthematik bringen, stay tuned!

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Frisch verschneite Westwand der Hornspitze im Zillertal, Tuxerjochhaus mit Hintertuxer Gletscher, Gefrorene-Wand-Spitzen und Olperer im Hintergrund rechts [Foto: Florian Wechselberger, 23.11.2022]

Timea Marekova