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Bergbericht – So wird’s am Wochenende


Die vergangenen fünf Tage haben dem Hochgebirge einen deutlichen Wintereinbruch beschert. Doch so wie es aussieht, wird sich in den kommenden Tagen zum Glück ein sonniger Bergherbst zurück melden.

Tourenverhältnisse

Am vergangenen Wochenende fielen im Hochgebirge nicht unbeträchtliche Schneemengen. Mit die größten Höhen wurden in der Schweiz (dort vor allem Östliches Berner Oberland und Glarner Alpen) mit über 50 cm Schnee ab 2500 Meter Höhe gemessen. In den Ostalpen waren die Neuschneemengen geringer. Nach einem recht warmen Dienstag brachte der Mittwoch weiteren Schnee, wobei in den Ostalpen bis Donnerstag früh oberhalb von 2000 Metern bis zu 15 cm Neuschnee erwartet wurden.
Demzufolge muss man sich in den kommenden Tagen oberhalb von 2000 Metern auf Schneekontakt einstellen. Hierbei gibt es beispielsweise in Tirol einen deutlichen West-Ost-Gegensatz. Während am Mittwoch Abend an der Muttekopfhütte (1953 m, Lechtaler Alpen) laut Tiroler Lawinenwarndienst stolze 20 cm Schnee gemessen wurden, lagen auf der Erfurter Hütte (1824 m, Rofan) nur 4 cm.
Spätestens ab 2500 Metern ist also mit einer bereits recht ordentlichen, geschlossenen Schneedecke zur rechnen. Unterhalb von 2000 Metern wird hingegen – wenn die Wetterprognosen recht behalten – der Schnee zumindest südseitig wieder abschmelzen. Außerdem muss man zumindest am Freitag noch mit recht feuchten Wegverhältnissen an Wiesen- und Erdpfaden rechnen.

Wochenendwetter

In der Nacht auf Freitag klart es überall auf, in vielen Tälern wird es frostig. Tagsüber gibt es allgemein sonniges und langsam wieder milderes Bergwetter. Der anfangs noch mäßige bis kräftige Höhenwind aus Südwest bis Nordwest wird im Tagesverlauf langsam schwächer. Die Temperaturen steigen in allen Höhe. Die Forstgrenze steigt über 3000m.
Am Samstag dreht der Wind auf Südwest, im Norden wird es föhnig. Ansonsten gibt es allgemein ungetrübten Sonnenschein, ist sie ihn höchstens hohe, dünne Wolken vorüber. Auch am Sonntag wird es in den Ostalpen großteils sehr sonnig. Im Norden ist es föhnig, im Süden kann im Tagesverlauf gebietsweise hochnebelartige Bewölkung aufkommen, vor allem zwischen Piemont bis Tessin und in den Karnischen Voralpen.
Die Wetteraussichten sind in den Westalpen ähnlich. Hier wird es am Wochenende mit einer Frostgrenze bis 3900 Metern wohl noch etwas wärmer. Ganz im Westen können am Samstag aber auch dichtere Wolken aufziehen. (Stand 9.10. – 22 h)

Fazit

Das kommende Bergwochenende lässt vom Wetter her fast keine Wünsche offen. Wer sicher gehen will, dass er nicht in Schneekontakt gerät sollte Gipfelziele unter 1900 Metern aussuchen, wie unsere Tour der Woche in den Chiemgauer Alpen, die über das Sillek auf den Hochgern führt.
Auch für südseitige Klettertouren in den Bayerischen Voralpen ist das Wochenende sehr gut geeignet, da die meisten Felsen nach dem bereits sonnigen Freitag am Samstag wieder trocken sein dürften.
Wer höher hinaus will, sollte sich bei den jeweiligen (noch geöffneten) Berghütten über die aktuelle Schneelage erkundigen. Zudem sollte man im Hochgebirge unbedingt Ziele mit reinem Gehgelände aussuchen, bei denen keine steilen Felspassagen zu meistern sind.
Hierbei können Schneeschuhe oberhalb von etwa 2200 Metern teilweise schon eine wertvolle Hilfe sein.