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Bergbericht – So wird’s am Wochenende


In den kommenden Tagen darf man sich auf ein spätsommerliches, leicht labiles Bergwochenende freuen. Da die Gewittergefahr vor allem am Samstag eher gering ist, beschert uns der letzte Augusttag eine weite Bandbreite an Tourenmöglichkeiten.

Tourenverhältnisse

In den Nord- und in den Südalpen sind so gut wie alle Bergtouren (noch) schneefrei. Allerdings ist nach wie vor darauf hinzuweisen, dass es in den Nordalpen weiterhin lokale Einschränkungen durch die Lawinenschäden vom letzten Winter und in Südtirol und im Trentino teils noch viele Wegsperrungen wegen der Sturmschäden vom vergangenen Herbst gibt.
Auch von großen Grattouren am Alpenhauptkamm wie am Archerkogel (Stubaier Alpen) oder von Hochtouren wie am Finsterrahorn (Berner Alpen) werden schneefreie Felsverhältnisse gemeldet. Allerdings muss man sich jetzt, wo die Nächte schon wieder kühler werden, darüber bewusst sein, dass nach Regenfällen Felspassagen vereist sein können, wie das diese Woche vom Großglockner gemeldet wurde.
Mit eisigen Stellen muss man mittlerweile auch bei vielen exponierteren Gletscherpassagen von Hochtouren rechnen, was aber für die Jahreszeit typisch ist.
Vereiste Felspassagen dürften anonsten in den kommenden Tagen nicht mehr zu erwarten sein, was uns zum Wochenendwetter bringt.

Wochenendwetter

Am Freitag bringen labile Luftmassen in den Ostalpen unbeständiges Wetter. Oft ist ganztägig mit Schauern und Gewittern zu rechnen, die Sonne zeigt sich nur zwischendurch. Am Alpenostrand kann sich anfangs noch zeitweise die Sonne zeigen, aber auch dort bilden sich tagsüber Quellwolken und nachfolgend Schauer und Gewitter. Von Westen stabilisiert sich das Wetter hingegen tagsüber und es wird recht freundlich. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus Südwest bis Nordwest. Auf 2000m bewegen sich die Höchstwerte zwischen 11 und 14 Grad.
Der Samstag bringt generell wieder stabileres Wetter und es wird eine Spur wärmer. Oft scheint die Sonne und es bleibt trocken. Einzelne Gewitter über den Gipfeln sind im Tagesverlauf aber möglich. Der Wind kommt aus Süd bis Südost und lebt strichweise etwas auf. Auf 2000m werden Nachmittagstemperaturen bis 16 Grad erwartet. Auch am Sonntag ist es noch einmal recht sonnig und sommerlich warm, allerdings unbeständig. In Nordtirol ist es leicht föhnig und daher länger sonnig als in Osttirol und am Hauptkamm. Im Laufe des Nachmittags wird es dann gewittrig.
In den Westalpen sind die Verhältnisse ähnlich, wobei die Gewittergefahr dort am Samstag generell etwas höher ist als in den Ostalpen.

Fazit

Wer kann sollte die kommenden Tage gleich für eine Zweitagestour nutzen. Denn ab Montag dürfte es deutlich kühler werden, weswegen ein erster kleiner Wintereinbruch im Hochgebirge nicht ganz auszuschließen ist.
Deshalb empfehlen wir als Tour der Woche den beeindruckenden Nuaracher Höhenweg in den Loferer Steinbergen, wobei man am besten am Freitag auf die Hütte steigt und den stabilen Samstag für diese lange Tour nutzt.
Wer nur einen Tag Zeit hat sollte ebenfalls den Samstag wählen und hat vom Wetter und von der Wärme her gute Voraussetzungen für eine wirklich tagesfüllende Unternehmung … egal ob für eine große Bergtour oder eine alpine Mehrseillängenroute. Ob man sich dabei eher in Richtung Allgäuer oder Berchtesgadener Alpen orientiert, ist vom Wetter her am Samstag nicht entscheidend.
Am Sonntag sollte man wiederum nicht zu spät unterwegs sein, da gewittrige Schauer am Nachmittag nicht auszuschließen sind.
Und wer die kommenden Tage für eine Gletscherhochtour nutzen möchte, sollte sich vorab auf der jeweiligen Hütte über eventuelle Blankeis-Passagen erkundigen.