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Bergbericht – So wird’s am Wochenende


Das heiße aber wenig Gewitter anfällige Hochdruckwetter hält auch in den kommenden Tagen weiter an. Im Hochgebirge muss man seine Tourenplanung aber nach wie vor an die zahlreichen und großen Altschneefelder anpassen.

Tourenverhältnisse

Während Gipfel bis etwa 1800 Metern so gut wie schneefrei sind, findet man ab etwa 2000 Metern selbst südseitig noch häufig Altschnee. So musste man beispielsweise bei der (dreitägigen) Durchquerung an der Wetterstein Südseite von Ehrwald in die Leutasch vergangenes Wochenende an die vierzig große Schneefelder queren. Wegen der hohen Temperaturen sind diese aber ohne Steigeisen, dafür aber mit Hilfe von Teleskopstöcken meist zu gehen.
Im Felsbereich sind die meisten Klettertouren und vor allem Grate (wie z.B. der Mindelheimer Klettersteig/ Allgäuer Alpen) weitgehend schneefrei. Allerdings muss man bei Zu- und Abstiegen vor allem in Rinnen weiterhin mit Schnee rechnen.
Und bei Gletschertouren ist (wie sogar noch am 24.6. auf dem vergleichsweise tief gelegenen Höllentalferner) noch eine gute Schneeauflage vorhanden, die aber mit den heißen Temperaturen nach und nach schwinden wird, so dass zunehmend mit aperen Passagen zu rechnen ist.
Zudem muss man angesichts der Hitze instabile Spaltenbrücken und auch eine erhöhte Steinschlaggefahr im Blick haben.

Wochenendwetter

Nach einer gewittrigen Nacht gibt es in den Ostalpen am Freitag Vormittag lokal etwas Hochnebel. Dann wird es wieder sonnig und heiß. Dennoch ist die Gewittergefahr gering bis nicht vorhanden. Die Nullgradgrenze liegt bei 4700 m. Hochalpin weht ein schwacher bis mäßiger Nordwind.
Auch der Samstag verläuft wolkenlos, heiß und ohne Gewittergefahr. Am Sonntag geht es so weiter, nur das lokale Wärmegewitterrisiko steigt ein bisschen an, insbesondere an der Alpensüdseite.
Die Wetterverhältnisse sind in den Westalpen ähnlich. Am Sonntag sind dort jedoch ganz im Westen Gewitter möglich.

Fazit

Das kommende Wochenende bringt bei strahlendem Sonnenschein vielfältige Tourenmöglichkeiten, zu denen man wegen der Hitze möglichst früh starten sollte und ausreichend Flüssigkeit mitnehmen muss. Zudem sind nordseitige Anstiege wie z.B. bei unserer Tour der Woche auf den Säuling zu empfehlen. Auch bei Kletterwänden sollte man die Schattenseiten bevorzugen.
Wegen der geringen Gewittergefahr sind auch Kammünberschreitungen, bzw. Grattouren eine gute Idee, da es dort nicht nur in Sachen Optik meist etwas luftiger ist.
Oberhalb von etwa 1900 Metern muss man überall noch mit Schneefeldern rechnen, zudem gibt es nach wie vor in Waldbereichen Passagen, die wegen (durch Schneebruch im Winter) umgestüzter Bäume erschwert sind.
Gletschertouren sind wegen der hohen Temperaturen nicht unbedingt zu empfehlen oder sollten möglichst früh gestartet und beendet werden.