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Bergbericht – So wird’s am Wochenende


Auch wenn die warmen Temperaturen den Abschmelz-Prozess weiter begünstigen, liegt im Hochgebirge oft noch viel Schnee. Zudem verspricht wohl nur der Sonntag stabiles Bergwetter.

Tourenverhältnisse

Während die Bayerischen Voralpen mittlerweile weitgehend schneefrei sind, muss man in den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm oberhalb von etwa 2000 Metern weiterhin mit großen Altschneefeldern rechnen. Das kommt auch in einschlägigen Internet Foren zum Ausdruck. So wurden noch am mittleren Juli-Wochenende etwa gleich viele Skitouren wie Bergwanderungen gepostet.
Hierbei spielt die Exposition eine ganz entscheidende Rolle. So ist beispielsweise der südseitige Anstieg zum 2726 m hohen Bettelwurf fast schneefrei, während das nordseitige Schlauchkar an der Birkkarspitze (beides Karwendel Gebirge) noch mit Ski befahren wird. Hierbei trifft man meist guten „Sommerfirn“ an.
Im Hochtouren Gelände sind die Gletscher wie z. B. am Lagginhorn (Wallis) weiterhin gut eingeschneit. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass man Spaltenbrücken angesichts der meist hohen Temperaturen keinesfalls „blind vertrauen“ darf und (der Jahreszeit entsprechend) auch vermehrt mit Blankeis-Passagen zu rechnen ist.

Wochenendwetter

Das Wochenende bringt zunächst sehr labile Wetterverhältnisse. Der Freitag verläuft in den Ostalpen vormittags noch recht sonnig. In der Folge breiten sich dann häufige häufig Schauer oder Gewitter aus, die sich vor allem Norden bis in die Nacht hineinziehen können. Die Temperatur liegt auf 3000 m bei etwa 5 °C.
Auch am Samstag dominiert eher labiles Sommerwetter mit vielen und teils dicht stehenden Quellwolken, Sonne zwischendurch und recht verbreitet Schaueraktivität. Gewitter können bereits vormittags aufkommen.
Am Sonntag wird es von Westen her mit Hochdruckeinfluss wieder stabileren und es wird ein trockener Bergtag mit mäßig warmen Temperaturen erwartet.

Fazit

Am Freitag und Samstag kommen nur kurze Halbtagestouren in Frage, die man wegen der Gewittergefahr bis Mittag beenden sollte. Wer eine Ganztagestour plant, sollte den Sonntag abwarten und wegen der noch hohen Schneelage im Hochgebirge lieber eine Tour in den Voralpen anvisieren. Wie unsere Tour der Woche, die über den Kofel zum Sonnenberggrat führt und ideal für die Anreise mit öffentliche Verkehrsmitteln geeignet ist.
Oberhalb von 2000 m sollte man sich wenn möglich bei den Hüttenwirten über die aktuelle Schneelage erkundigen und unbedingt Teleskop-Stöcke und feste Bergstiefel mit gutem Profil dabei haben. Steigeisen dürften auf den Altschneefeldern am Wochenenden nicht unbedingt erforderlich sein, da die nächtliche Abkühlung keine große Rolle mehr spielt.

(Hinweis: Wegen des Feiertags wurde der Bergbericht diese Woche bereits am Mittwoch erstellt.)