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Bergbericht – So wird’s am Wochenende


Wegen des morgigen Feiertags erscheint der DAV Bergbericht ausnahmsweise schon am Mittwoch. Und die Wetteraussichten schauen für das – vielleicht mit einem „Brückentag“ verlängerte – Bergwochenende durchaus viel versprechend aus.

Tourenverhältnisse

Langsam aber sicher schwindet der Altschnee in den Bayerischen Voralpen, so dass hier Touren bis ca. 1500 m auch nordseitig mittlerweile oft schneefrei möglich sind. Allerdings muss man vor allem in Mulden weiterhin auch unterhalb davon mit Altschnee rechnen. Zudem sind Erd- und Wiesenwege wegen der zurückliegenden, am Alpenrand intensiven Regenfälle oft rutschig.
Ganz anders schaut es im Hochgebirge aus. Ab der Waldgrenze liegt an Nordhängen verbreitet noch eine geschlossene Schneedecke. Zudem fielen beispielsweise in der Schweiz oberhalb von 2000 m bis Mittwoch verbreitet ca. 30 cm Neuschnee. Dort werden bis Donnerstag am östlichen Alpennordhang und in Graubünden weitere 20 bis 40 cm erwartet.
Laut SLF das weiterhin Informationen zur Lawinengefahr heraus gibt „ist die Gefahr von nassen Lawinen ist derzeit markant und mit dem vielen Schnee können die Lawinen große Ausmaße annehmen und auch in mittlere Höhenlagen vorstoßen. (…) Mit zunehmender Sonneneinstrahlung samt Wärmeeintrag werden zahlreiche Lockerschneelawinen, z.T. auch einige oberflächennahe Schneebrettlawinen abgehen.“
Nach Einschätzung des Tiroler Warndienstes (Blog vom 28.5.) wird die Anzahl an Lawinen mit einem raschen Setzungsimpuls anschließend deutlich abnehmen.

Feiertags- und Wochenendwetter

In den Ostalpen lässt der Niederschlag am Donnerstag nördlich der Tauern sowie von den slowenischen Alpen bis zur Rax vormittags nach, im Südosten klingt er ganz ab. Ansonsten beginnt der Tag meist trocken, viele Berge bleiben in Wolken. Recht sonnig ist es nur ganz im Westen. Es bilden sich Quellwolken, zwischen Adamello und südlichen Dolomiten sind nachmittags Schauer möglich. Die Nullgradgrenze liegt anfangs zwischen 1800 und 2800 m (von NO nach SW) und steigt dann an. Der Freitag verläuft nördlich und westlich der Tauern oft wolkig, teils auch stark bewölkt und stellenweise bilden sich Regenschauer. Nach Süden und Osten zu ist es erst sonnig, später kommen Wolken dazu, es bleibt aber trocken. Am Samstag ist es vor allem im Nordosten bei wechselnder, teils auch starker Bewölkung unbeständig. Nach Südwesten zu ist es eher sonnig mit vereinzelten Schauern am Nachmittag.
In den Westalpen ist von Donnerstag bis Samstag deutlich mehr Sonne zu erwarten, wobei es aber nachmittags zu Quellwolkenbildung kommen kann.
Am Sonntag wird es in den gesamten Alpen sonnig und warm, im Süden und Osten der Ostalpen können nachmittags vereinzelt gewittrige Schauer entstehen.

Fazit

Wer von Donnerstag bis Freitag vereisen kann, wird südlich des Alpenhauptkammes und in Richtung Schweiz deutlich mehr Sonne finden.
Für alle die daheim bleiben hat der Sonntag das beste Bergwetter zu bieten. Aber auch Freitag und Samstag sind durchaus für eine Bergtour in den Voralpen geeignet. Dabei sollte man Ziele bis etwa 1500 m anvisieren, wie unsere Tour der Woche auf die sehr aussichtsreichen Brünnsteinschanze.
Trittsicherheit, gutes Sohlen-Profil, sowie Teleskopstöcke sind wegen der nassen Wege und der möglichen Schneereste im Waldbereich und in Mulden zudem erforderlich.
Wenn man höhere Ziele angehen möchte, muss man zudem unbedingt die Rutschgefahr auf Altschneefeldern im Auge behalten.
Und wer das kommende Wochenende für eine vielleicht letzte Skihochtour nutzen möchte, sollte dem Hinweis des Tiroler Warndienstes entsprechend (siehe oben) besser erst am Freitag oder Samstag aufbrechen und muss auch dann unterhalb von 2500 m die Gefahr von Nassschneelawinen im Blick haben.