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Bergbericht – So wird´s am Wochenende

Die kommenden Ostertage versprechen schönstes Wetter, wobei die Touren-Bedingungen in Sachen Bergwandern wegen der weiterhin noch recht hohen Schneelage noch ziemlich eingeschränkt sind.


Lawinensituation

Im deutschsprachigen Alpenraum (Schweiz, Tirol, Südtirol, Deutscher Alpenraum, Bundesland Salzburg) wurde am Donnerstag eine geringe Lawinengefahr ausgegeben, die zum Nachmittag hin auf Stufe zwei ansteigt.
Die Verhältnisse sind frühlingshaft. Am Vormittag herrscht verbreitet eine günstige Lawinensituation. Es besteht eine „geringe“ Gefahr von Gleitschneelawinen. Einzelne Gefahrenstellen liegen an allen Expositionen unterhalb von rund 2200 m sowie an steilen Sonnenhängen unterhalb von rund 2600 m. 
Im Tagesverlauf steigt die Auslösebereitschaft von nassen Lockerschneelawinen an. Die Gefahrenstellen liegen an allen Expositionen, besonders an extrem steilen Sonnenhängen in hohen Lagen und im Hochgebirge sowie an extrem steilen Schattenhängen unterhalb von rund 2300 m. Zudem sind Gleitschneelawinen möglich. Dies an steilen Grashängen, besonders an Schattenhängen unterhalb von rund 2200 m sowie an Sonnenhängen unterhalb von rund 2600 m.

Diese Lawinensituation dürfte sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.

Schneesituation

Selbst am Bayerischen Alpenrand liegt noch vergleichsweise viel Altschnee, so dass hier eher hoch gelegene nordseitige Touren wie z.B. der Große Traithen von der Rosengasse aus noch möglich sind. Im Umkehrschluss müssen Bergwanderer selbst auf südseitigen Anstiegen (wie am Ross- und Buchstein) ab etwa 1300 Metern mit Altschnee rechnen. Das gilt insbesondere für dichtere Waldbereiche. Freie Wiesenhänge könne wiederum auch bis 1500 Meter hinauf schneefrei sein.
Am Alpenhauptkamm liegt noch lange genug Schnee für Skihochtouren, wo bei man halbwegs pulvrigen Schnee noch in hoch gelegenen nordseitigen Rinnen findet.
Südseitig sind je nachdem wie es nachts durch friert durchaus Firnverhältnisse vorzufinden.
In Rinnen muss man zudem oft mit alten Lawinenschnee rechnen.

Wochenendwetter

Von Karfreitag bis Ostersonntag (und darüber hinaus) scheint in den Ostalpen verbreitet die Sonne. Am Nachmittag bilden sich jeweils wenige Quellwolken über den Bergen, die meist klein und überall harmlos bleiben. Nach frischem Tagesbeginn wird es mit bis zu 24°C in den Tälern ziemlich warm. In 2000 m liegen die Temperaturen zwischen 2° und 7°C.
Auch in den Westalpen herrscht traumhaftes Oster-Bergwetter


Fazit

Vom Wetter her schauen die kommenden Tage ziemlich vielversprechend aus. Wer sich hoch gelegene Tourenziele aussucht und rechtzeitig startet kann die Ostertage durchaus für ein vielleicht letztes verlängertes Skitourenwochenende nutzen. Deshalb empfehlen wir als Tour der Woche den Pazolastock, der am 2044 Meter hohen Oberalppass beginnt. Dort gibt es zudem viele weitere lohnende Skitourenziele fürs Frühjahr.
Wer hingegen bereits wandern möchte, kommt auf freien Südhängen wie z.B. oberhalb des Großen Alpsees oder an der Südseite der Chiemgauer Alpen auf Almwanderungen schon recht weit ohne Schneekontakt hinauf, muss aber weiterhin im Waldbereich mit Altschnee rechnen. Deshalb sind Teleskopstöcke und hohe Wanderschuhe mit gutem Profil unbedingt zu empfehlen.