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Bergbericht – So wird’s am Wochenende

Leider verspricht nur der Freitag stabiles Bergwetter … aber auch das Wochenende muss man bei einer richtigen Tourenplanung nicht unbedingt zu Hause verbringen.

Tourenverhältnisse

Das Hochsommerwetter lies ältere Schneeauflagen im Hochtourenbereich wieder komplett abschmelzen. So ist zum Beispiel der Ostgrat auf die Wilde Leck (Stubaier Alpen)wieder komplett schneefrei. Auch hoch gelegene Hüttentouren, wie der Wiener Höhenweg in der Schobergruppe sind weitestgehend schneefrei.

Im Gegensatz dazu findet man auf den Gletschern schon noch eine (durchaus erfreuliche) Altschneeauflage vor. So ist laut einschlägigen Tourenberichten zum Beispiel der Normalweg auf den Piz Palü (Bernina Gruppe) mit einer griffigen Firnschicht bedeckt, so dass hier keine Blankeisstellen das Sicheren mit Eisschrauben erfordern.

Wanderwege und Kletterrouten dürften am morgigen Freitag trocken sein, was sich am Samstag aber ändern wird und uns zu den Wetteraussichten bringt.

Wochenendwetter

Der Freitag bringt den Ostalpen hochsommerliches Schönwetter, die Hitze sollte bei der Tourenplanung berücksichtigt werden. Die Nullgradgrenze liegt deutlich über den höchsten Bergen. Es ist stabil, die Quellwolken am Nachmittag sind meist harmlos. Nur entlang des italienischen Alpenbogens steigt die Schauer- und Gewitterneigung einen Hauch an. In klassischen Föhnschneisen kann sich der Wind bereits bemerkbar machen
Am Samstag nähert sich eine sommerliche Kaltfront, davor bleibt es an der Alpennordseite aber föhnig und aufgelockert, am längsten sonnig ist es dabei von Salzburg ostwärts. Im Westen schreitet die Wetterverschlechterung schneller voran, erste gewittrige Schauer sind am späten Vormittag zu erwarten. Nachmittags steigt die Wahrscheinlichkeit für Schauer und Gewitter immer mehr an, auch im Süden.
Der Sonntag bringt eine Tendenz zur Wetterbesserung, in den Nordalpen aber nur sehr langsam. Immer wieder regnet es. Erst am Nachmittag wird es langsam trocken. Im Süden und am Hauptkamm ist es vormittags recht sonnig, ab Mittag bilden sich Quellwolken und nachmittags verbreitet Gewitter und Schauer.
In den Westalpen sind die Verhältnisse vergleichbar. Nur die französischen und italienischen Seealpen sind alle Tage wohl wetterbegünstigt.

Fazit

Wer kann, der sollte bereits den morgigen Freitag für eine Bergtour nutzen, sollte aber wegen der hohen Temperaturen nordseitige Anstiege bevorzugen und möglichst früh aufbrechen.
Am Samstag sollte man ebenfalls den Vormittag nutzen, eher kürzere Touren anvisieren und sich eher in Richtung Osten orientieren.
Als Tour der Woche empfehlen wir eine vergleichsweise unbekannte Bergtour auf den Schafkopf in den Ammergauer Alpen. Diese könnte man – je nachdem wie schnell die angekündigte Wetterbesserung eintritt – auch für den Sonntag Nachmittag ins Auge fassen.
Für lange Kletter- und Hochtouren ist das kommende Wochenende wohl eher nicht geeignet. Wenn man trotzdem eine Hochtour ins Auge fasst, sollte man sich (auch wenn im Gletscherbereich oft noch eine Altschneeauflage anzutreffen ist) vorab auf der jeweiligen Hütte über eventuelle Blankeis Passagen bei Hochtouren erkundigen.